Aprilia
APRILIA, DIE ERFOLGSGESCHICHTE
APRILIA, DIE MARKE DER WELTMEISTER. APRILIA IST DIE SPORTLICHE MARKE DER PIAGGIO GROUP UND DIE FÜHRENDE MARKE IN EUROPA, WENN ES UM RENNSPORT GEHT.
Erfolgszahlen
Mit 294 Siegen in der Motorrad-Weltmeisterschaft ist Aprilia im Straßenrennsport der erfolgreichste europäische Motorradhersteller. Von 1992 bis heute wurden auf Aprilias insgesamt 54 Weltmeistertitel gewonnen. 20 WM-Titel gingen in der 125er-Klasse, 18 in der 250er-Straßenweltmeisterschaft an die Marke aus dem Veneto. 2010, 2012 und 2014 holten Aprilia sowohl die Fahrer-WM als auch den Titel der Konstrukteure in der Superbike Weltmeisterschaft nach Noale (WM-Titel der Konstrukteure auch in 2013). Dazu wurde zweimal Titel in der Trial-WM gewonnen. Sieben Weltmeisterpokale der Supermoto-WM runden die internationalen Erfolge der Marke Aprilia ab.*
* Alle Daten wie am Ende der Saison 2014
Geschichte
Mit 104 Weltmeistertiteln in ihrem Besitz (54 Aprilia, 15 Moto Guzzi, 21 Derbi, 14 Gilera) ist die Gruppe Piaggio der siegreichste europäische Motorradkonzern aller Zeiten.
Moto Guzzi hat von 1949 bis 1956 15 Weltmeistertitel gewonnen. Gilera hat von 1950 bis 2008, dem Jahr, in dem Marco Simoncelli der letzte Weltmeister der 250ccm-Klasse wurde, 14 Weltmeistertitel gewonnen.
Derbi wurde 1920 in Katalonien (Spanien) gegründet und ist 40 Jahre später in die Rennwelt eingestiegen. Schnell entstand der Mythos der unbesiegbaren “Balas Rojas” (Die Roten Kugeln). Von 1969 bis zur Moto GP-Saison 2010 gewann sie 21 Weltmeistertitel. Das war das Jahr, in dem Marc Márquez, der neue, junge Star des internationalen Motorradsports, seine Siegesserie begann und die 125ccm-Klasse dominierte.
Aprilia ist mit dem Rennsport entstanden und so das wahre sportliche Aushängeschild der Gruppe Piaggio.
Mit 294 Gran Prix im MotoGP hält Aprilia den Siegerrekord unter den europäischen Herstellern in der Geschichte der Königsklasse des Motorrennsports. In der SBK- Weltmeisterschaft hat Aprilia 41 Siege und 89 Podiumsplätze errungen.
Dazu kommen gut 54 Weltmeistertitel: 38 im MotoGP (20 in der 125ccm-Klasse und 18 in der 250ccm-Klasse, 7 im Superbike (sowohl Fahrer- als auch Konstrukteurweltmeistertitel in den Jahren 2010, 2012 und 2014, Konstrukteurweltmeister im Jahre 2013) und 9 in den Off Road-Disziplinen (7 im Supermoto und 2 im Trial).
Im Dezember 2004 wurde Aprilia Teil der Gruppe Piaggio, die mit der Neuorganisation der Motorsportabteilung von Noale ihren sportlichen Horizont erweiterte: von der Rückkehr zu den Off-Road- Rennen bis zum Debüt der Aprilia RSV4 in der Superbike- Weltmeisterschaft 2009.
Im gleichen Zeitraum häufte Aprilia auch eine große Menge an europäischen und nationalen Titeln an. Jedes Wochenende gehen die Motorräder von Aprilia auf der ganzen Welt auf internationalen und lokalen Ringen ins Rennen und machen dem italienischen und europäischen Motorradsport alle Ehren, erfüllen das Verlangen der Biker nach Rennen und lassen junge Talente heranwachsen, die dann ihr Debüt in den Weltmeisterschaftsbewerben machen.
60er / 70er
Begonnen hat alles als kleine Fahrradfabrik im Jahre 1962. Aprilia beginnt dann Ende der 60er Jahre mit der Herstellung von Motorfahrrädern und bereits im Jahre 1970 arbeitet die Firma an einem 50ccm-Crossmotorrad, das sich dann auf 125ccm weiterentwickelt und Mitte der 70er Jahre mit den ersten Cross-Rennen beginnen wird.
Nach der Premiere im Motocross-Sport im Jahre 1975 steigt Aprilia in den MotoGP ein, um die unbesiegbaren Japaner in einer hart umkämpften Klasse wie der 250 ccm herauszufordern.
80er
Wir schreiben das Jahr 1985 und das erste Motorrad hat einen Doppelrohrrahmen aus Aluminiumlegierung mit einer Gabel von Marzocchi und einem Mono-Federbein, das auf einer Pro Lever-Umlenkung montiert ist. Der Motor ist ein Zweizylinder 2T Rotax mit horizontal angeordneten Zylindern. Das Debüt findet am 23. März 1985 in Kyalami, Südafrika, statt. Loris Reggiani wird 12.. Im Laufe der Weltmeisterschaft zeigt sich, dass das Motorrad wirklich gut ist. Reggiani erkämpft sich sogar den ersten Podiumsplatz (dritter Platz) in Rijeka und dann erneut in Imola.
Nach der Saison ’86, die von einem schweren Unfall von Reggiani geprägt ist, kehrt die Aprilia 250 wieder in die obersten Ränge zurück: ein neuer Rahmen und die Weiterentwicklung des Motors bringen zwei zweite Plätze (Salzburg und Rijeka). Der erste Platz ist zum Greifen nahe und gelingt dann in Misano: Wir schreiben den 30. August 1987, als Reggiani seine AF1 250 zum ersten Erfolg in einem Gran Prix führt.
Während die Entwicklung der 250er mit Hochs und Tiefs weitergeht, feiert Aprilia 1988 ihr Debüt in der 125ccm-Klasse und der erste Podiumsplatz in der 125ccm-Klasse kommt sofort beim Gran Prix von Frankreich.
’90 – ’95
Nach ein paar wenig erfolgreichen Saisonen wird die 250 Aprilia radikal verändert, angefangen vom Kürzel: Es entsteht die RS250V. Wir befinden uns in der Saison 1991 und das neue Motorrad erweist sich sofort als außerordentliches Fahrzeug: Reggiani wird Dritter in Laguna Seca und Jerez, Chili in Misano. Der Sieg kommt mit Chili auf der Piste von Assen, sofort gefolgt von Reggiani auf der Strecke Paul Ricard. In der Zwischenzeit explodiert ein Talent: Max Biaggi gewinnt die Europameisterschaft der 250ccm- Klasse.
Das Jahr 1991 bringt Aprilia auch den ersten Sieg in der 125ccm-Klasse: Zu verdanken ist dieser Alessandro Gramigni in der Tschechoslowakei.
1992 kommt der erste MotoGP-Titel: Alex Gramigni wird Weltmeister in der 125ccm- Klasse. In der Zwischenzeit hat sich die 250er an der Spitze etabliert: Chili gewinnt in Hockenheim, Assen und Donington, Reggiani in Jerez und Magny Cours, während der Neuling Biaggi seinen ersten Gran Prix in Kyalami gewinnt. Aprilia gewinnt auch im Off- Road zwei Weltmeisterschaften: Tommi Ahvala wird mit der Aprilia Climber Weltmeister im Trial und Aprilia gewinnt den Konstrukteur-Weltmeistertitel. Nach einem 1993, in dem sowohl die 250er als auch die 125er ihre Konkurrenzfähigkeit unter Beweis stellen, jedoch dem Titel nur ganz nahe kommen, kommt das glorreiche Jahr: 1994 triumphiert Max Biaggi in Australien, Malesien, Holland, der Tschechischen Republik und Barcelona und wird Weltmeister der 250ccm-Klasse auf Aprilia.
Im gleichen Jahr wird Kazuto Sakata Weltmeister der 125ccm-Klasse auf Aprilia: Er gewinnt in Australien, Spanien und der Tschechischen Republik. Aprilia kann auch auf gut acht Pole Positions und neun schnellste Runden im Rennen verweisen. Aprilia debütiert auch mit Reggiani in der 500ccm-Klasse mit einer wendigen Zweizylinder: Eine innovative Entscheidung, wie es der Tradition von Aprilia entspricht.
In der Saison 1995 sind Biaggi und Aprilia unaufhaltbar: Malesien, Deutschland, Italien, Holland, Großbritannien, die Tschechische Republik, Argentinien und Europa sind die Siege der Saison, mit denen sich Max als Weltmeister bestätigt und Aprilia ihren ersten Konstrukteurstitel bringt. In der 125ccm-Klasse gelingt es Sakata hingegen nicht, seinen Erfolg zu wiederholen, und er landet auf dem zweiten Platz: Aprilia gewinnt trotzdem drei Mal: zwei Mal in Großbritannien und der Tschechischen Republik mit dem Weltmeister und das dritte Mal in Brasilien mit Masaki Tokudome.
In der 500ccm-Klasse macht die Zweizylinder viele Fortschritte. So schließt Reggiani mit dem 10. Platz vor zahlreichen offiziellen Vierzylindern ab.
’96 – 2000
1996 wird Max Biaggi dreifacher Weltmeister: Malesien, Japan, Spanien, Italien, Frankreich, Großbritannien, die Tschechische Republik, Katalonien und Australien sind die Meilensteine eines Triumphzuges, der Biaggio zum dritten Weltmeistertitel in Serie führen. Und es kommt auch der Konstrukteurstitel in der 125ccm-Klasse, dank der Siege von Tokudome in Indonesien, Japan, Deutschland und San Marino, von Perugini in Malesien und Großbritannien, des blutjungen Valentino Rossi in der Tschechischen Republik, von Oettl in Italien und von Gary McCoy in Australien.
1997 erringt Aprilia noch zwei Weltmeistertitel: Fahrer und Marken in der 125ccm-Klasse. Der neue Fahnenträger ist Valentino Rossi, der die kleinste Klasse dominiert und 11 Siege in 15 Rennen einfährt: Malesien, Spanien, Italien, Österreich, Frankreich, Holland, San Marino, Deutschland, Brasilien, Großbritannien, Katalonien und Indonesien.
Die Saison 1998 ist ein Triumph für Aprilia, die in der 250ccm-Klasse 13 Gran Prix von 14 gewinnt, und der Konkurrenz nur das erste Rennen in Japan lässt. Loris Capirossi gewinnt den Fahrertitel. Die Überlegenheit der Aprilia 250 war so groß, dass ihre Fahrer gut vier Mal alle Podiumsplätze besetzten.
Aprilia erringt mit großem Vorsprung auch den Weltmeistertitel der Konstrukteure in der 250ccm-Klasse.
In der 125ccm-Klasse gewinnt Kazuto Sakata den Weltmeistertitel in der Fahrerwertung, dank einer Saison, in der er sich in Großbritannien, Frankreich, Spanien 1999 ist das Jahr von Valentino Rossi, der den Titel der 250ccm-Klasse auf seiner außerordentlichen Zweizylinder Aprilia RSW einfährt und gut 9 Mal gewinnt. Hinter Rossi tun sich auch die Aprilia der anderen Rennställe mit Battaini, Waldmann, McWilliams und Lucchi hervor. Auch dank ihnen gelingt Aprilia der zweifache Sieg mit dem Weltmeistertitel der Konstrukteure. Das mutige Projekt der 500ccm-Zweizylinder erlebt seinen glorreichen Moment: in Donington: Harada kommt dem Sieg so nahe wie nie zuvor, nach dem Podiumsplatz auf der Paul Ricard und den vierten Plätzen in Mugello (wo er die Pole Position errungen hatte) und Katalonien. 1999 ist auch das Debütjahr von Aprilia in der SBK-Weltmeisterschaft: Mit der Zweizylinder RSV Mille misst sich der venezianische Konstrukteur zum erstem Mal mit den großen 4T-Rennmotorrädern.
2000 – 2005
Die Weihe kommt 2000: Aprilia nimmt das erstem Mal mit einem offiziellen Team an der Superbike teil und überrascht: Troy Corser fährt fünf Siege und vier Superpole ein und fährt nahe am Sieg vorbei. In der MotoGP gibt es weitere Triumphe: Roberto Locatelli wird Weltmeister der 125ccm-Klasse. Das ist der fünfzehnte Weltmeistertitel in der Geschichte von Aprilia.
Auch 2001 gibt es große Erfolge in der SBK mit drei Siegen (zwei Corser und einer Laconi), acht Podiumsplätzen und drei Superpole. In der MotoGP ist es ein Jahr ohne richtige Entscheidungen: In der Klasse 250 wird Harada Vizeweltmeister und Melandri Dritter. Aprilia fährt fünf Siege ein, aber in der 125ccm-Klasse gibt es nur zwei Siege (Cecchinello in Katalonien, Sanna in Deutschland).
Aber 2002 ist das Jahr, in dem es wieder aufwärts geht: Aprilia reißt sich die MotoGP einem außerordentlichen Poker aus 4 Siegen unter den Nagel: zwei Weltmeistertitel in der Konstrukteurswertung, in der 125ccm- und 250ccm-Klasse, und zwei Fahrertitel, in der 250ccm-Klasse mit Marco Melandri und in der 125ccm-Klasse mit Arnaud Vincent. Die 125er von Aprilia gewinnen 8 der 16 Rennen des WM-Kalenders, doch in der 250ccm-Klasse ist die Überlegenheit wirklich erdrückend. Die 250er von Noale gewinnen 14 von 16 Rennen. 2002 ist auch das Debütjahr der Dreizylinder RS Cube, mit der Aprilia in der neuen Königsklasse der MotoGP debütiert.
2003 erringt Aprilia drei Titel: Konstrukteure der 125ccm-Klasse (mit 10 Erfolgen), Fahrer der 250ccm-Klasse (ein herausragender Manuel Poggiali gewinnt die Weltmeisterschaft bei seinem Debüt), und Konstrukteure der 250ccm-Klasse (dank 14 Siegen). Die Saison des MotoGP ist härter: Die RS Cube debütiert gut in den Händen von Colin Edwards und Nori Haga, fährt eine schnellste Runde im Rennen während des Gran Prix von Frankreich ein und hat einige ermutigende Leistungen. Dann folgt eine finstere Zeit, die erst im Finale ihr Ende hat.
2004 und 2005 sind zwei Übergangssaisonen, in denen Aprilia zum Off-Road zurückkehrt. Die Motorsportabteilung von Noale arbeitet auch im Cross, im Enduro und im Supermotard hart: Das revolutionäre Projekt der Zweizylinderantriebe führt Jerome Giraudo zum historischen Weltmeistertitel in der Kategorie S2. Aus der MotoGP kommt ein Konstrukteurstitel in der 125ccm-Klasse.
2006 – 2009
Dank des Beitritts zur Gruppe Piaggio und der Neuorganisation der Motorsportabteilung erlebt Aprilia 2006 ihre Rekordsaison, die sie mit gut sechs gewonnenen Weltmeisterschaften abschließt: die blutjungen Spanier Jorge Lorenzo (250) und Álvaro Bautista (125) gewinnen den Fahrertitel und fahren mit ihren Motorrädern einen doppelten Sieg in der Konstrukteurswertung ein.
Zum Poker im MotoGP gesellen sich zwei Titel in der Supermoto-Weltmeisterschaft (S2): der Franzose Van Den Bosch wird Weltmeister und Aprilia gewinnt die Konstrukteurswertung.
Und in der darauffolgenden Saison (2007) wiederholt sich das ganze mit fünf Weltmeisterschaften: zu den Konstrukteurstiteln in den Klassen 125ccm und 250ccm gesellen sich die Siege von Lorenzo in der 250ccm-Klasse und die des Ungars Gabor Talmacsi in der 125ccm-Klasse. Aus der Supermoto-Weltmeisterschaft kommt der S2- Konstrukteurstitel.
Noch zwei Titel vom MotoGP im Jahre 2008: Die Konstrukteurstitel in den Klassen 125 und 250 ccm zeugen von der Vorherrschaft von Aprilia in den jüngsten Klassen des MotoGPs.
Aber die Revolution ist nahe und mit der Saison 2009 beginnt das ehrgeizigste Projekt von Aprilia. Parallel zur Markteinführung der RSV4, dem revolutionären supersportlichen Motorrad mit hochfortschrittlichem 60°-V- Motor mit 1000 ccm und 4 Zylindern, hat Aprilia Racing die Rückkehr in die Superbike-Weltmeisterschaft geplant. Aprilia vertraut das Projekt dem Fahrer Max Biaggi an, der zwölf Jahre nach seinem letzten Titel in der 250ccm-Klasse nach Noale zurückkehrt. Zur Seite steht ihm Shinja Nakano. Das Debütjahr ist von einem kontinuierlichen Wachstum des Motorrads geprägt, und der erste Erfolg kommt auf der Rennstrecke von Brünn. Zu diesem Sieg gesellen sich weitere 8 Podiumsplätze, die vom Wert des Projekts und des Fahrers zeugen. Aus dem MotoGP kommen 3 Weltmeistertitel: Fahrertitel in der 125ccm-Klasse mit dem Spanier Julián Simón und Konstrukteurstitel sowohl in der 125ccm- als auch in der 250ccm-Klasse. 2009 kommen auch die ersten Ergebnisse für die Zweizylinder RXV 4.5, mit der sich Aprilia in den großen Rallye Raids der Rallye-WM versucht: In der Pharaonen-Rallye fährt Paolo Ceci den Sieg in der 450ccm-Klasse ein und Aprilia schließt mit dem vierten Platz in der Gesamtwertung ab, wo sie gegen Motorräder mit einem viel größeren Hubraum antritt. Das ist der Prolog zur Premiere der Aprilia RXV 4.5 bei der Dakar 2010.
2010
Im berühmtesten und aufreibendsten der großen Offroad-Rennen erreicht Aprilia einen unglaublichen dritten Platz in der Gesamtwertung mit dem Chilenen Francisco Lopez (Gewinner von drei Etappen) und dominiert die Klasse 450 SP mit Paolo Ceci.
Aber 2010 wird die Meisterleistung in der WSBK erreicht: die RSV4 und Max Biaggi starten die Saison mit der Absicht, den Wachstumstrend der ersten Weltmeisterschaft weiter zu führen, und finden sich bald im Kampf um die Spitze wieder. Es kommen die zweifachen Siege in Portimao und Monza. Es kommen auch die Podiumsplätze von Leon Camier, dem jungen Engländer neben Biaggi, die zur Führung von Aprilia in der Konstrukteurswertung beitragen.
Der amerikanische Triumph auf der Rennstrecke von Miller bringt Biaggi an die Spitze der Wertung. Eine Position, die den bereits vierfachen Weltmeister nicht einschüchtert und die sich in Misano (zwei Siege) und Brünn wiederholt. Nur der Brite Haslam versucht, Max und seiner Aprilia mit der Karosserie in den Farben der Italienischen Flagge (Alitalia ist der Hauptsponsor) Widerstand zu leisten, doch das Match endet in Imola.
Mit dem fünften Platz im Rennen zwei ist Max Biaggi SBK-Weltmeister. Er ist der erste Italiener, der diesen prestigereichen Sieg einfährt.
2011
Mit dem zweifachen Sieg in der Klasse 125 GP in der Saison 2011 (Fahrer und Konstrukteurswertung), der vom spanischen Fahrer Nico Terol eingefahren wird, stärkt Aprilia ihre Vorreiterrolle mit der siegreichsten Motorsportabteilung im MotoGP. Die Siege in den Gran Prix steigen auf 294, mit insgesamt 38 Weltmeistertiteln. Dazu kommen 2 Siege im Trial, zwei im Superbike und 7 im Supermotard.
2011 wird Max Biaggi dritter in der Fahrerwertung der Superbike-WM. Dazu trägt auch ein Unfall bei, der seine Leistung in den letzten Rennen der Saison beeinträchtigte. Die insgesamt 2 Siege und 12 Podiumsplätze, sowie die 4 Podiumsplätze des Teamkollegen Leon Camier gestatteten es dem Aprilia Alitalia Racing Team, sich auf dem dritten Platz in der Konstrukteurswertung zu platzieren.
Zweifacher Sieg auch in der Weltmeisterschaft Supermotard S1, die vom Franzosen Chareyre auf seiner Aprilia 4.5 des Teams Fast Wheels gewonnen wird. Beide Titel in der Fahrer- und Konstrukteurswertung werden mit dem letzten, in Frankreich ausgetragenen Rennen errungen.
2012
Die Saison SBK 2012 ist die Geschichte eines Triumphes: Max Biaggi startet in Hochform und gewinnt das Eröffnungsrennen in Australien. Max führt die Wertung fast während der gesamten WM an. Nur nach der Etappe in Moskau ist er dazu gezwungen, vom zweiten Platz aus zu verfolgen. Aber bereits ab der darauffolgenden Runde kommt er wieder an die Spitze und gewinnt auf dem Nürburgring an einem für Aprilia historischen Tag: Aprilia gelingt es, drei RSV4 auf dem Podium zu platzieren 1 (zusammen mit Max sind der Teamkollege Eugene Laverty und Chaz Davies auf der Aprilia des Teams ParkinGo) und zwei in Rennen 2 mit Davies als Sieger und Laverty zweiter, während Max der Protagonist einer atemberaubenden Aufholjagd ist.
In der letzten Runde in Magny-Cours präsentiert sich Biaggio an der Spitze der Fahrerwertung mi 30,5 Punkten Vorsprung auf Tom Sykes (Kawasaki), 38,5 Punkten auf Marco Melandri (BMW) und gut 68,5 auf Carlos Checa (Ducati). In der Konstrukteurswertung der Weltmeisterschaft geht Aprilia auf die letzte Jagd nach dem Titel mit 28,5 Vorsprung auf BMW, 47,5 auf Ducati, 66 auf Kawasaki, 152 auf Honda und 292 auf Suzuki.
Das furchtbare Wetter und der zehnte Startplatz machen den letzten Angriff von Max ziemlich kompliziert. Im Rennen 1 rutscht Max aus und scheidet nach wenigen Runden aus dem Rennen aus. Sykes (der auf dem dritten Platz landet) und Melandri (zweiter) kommen ihm in der Gesamtwertung gefährlich nahe. Den Weltmeistertitel erringt er in der letzten Kurve des letzten Rennens: Max wird fünfter, ein Platz, der es ihm gestattet einen Mindestvorsprung auf Sykes beizubehalten, und wird zum zweiten Mal Superbike- Weltmeister. Aprilia wird SBK-Konstrukteursweltmeister.
Für Max Biaggi ist das der sechste Weltmeistertitel in einer außerordentlichen Karriere. Und von sechs Triumphen hat er gut 5 (drei in der 250ccm-Klasse und zwei in der SBK) auf einem Aprilia-Motorrad errungen. Aprilia kann mit dem Konstrukteurstitel (dem zweiten in der SBK) auf insgesamt 51 gewonnene Weltmeisterschaften verweisen. Und die Gruppe Piaggio, die weitere, historische Rennmotorradmarken, wie Gilera, Moto Guzzi und Derbi umfasst, erreicht eine spektakuläre Zahl von 101 Weltmeistertiteln. Mit 101 Weltmeistertiteln in ihrem Besitz (51 Aprilia, 15 Moto Guzzi, 21 Derbi, 14 Gilera) ist die Gruppe Piaggio der siegreichste europäische Motorradkonzern aller Zeiten.
2013
2013 bemüht sich Aprilia weiter in der Superbike-WM mit der Vierzylinder RSV4, dem Spitzenmodell unter den Straßenmotorrädern. Für die SBK-Weltmeisterschaft werden der konsolidierte Eugene Laverty und der Franzose Sylvain Guintoli gewählt. Die Saison beginnt mit einer außergewöhnlichen Gesamtleistung in Phillip Island, wo sich die Fahrer des Team Aprilia Racing auf der höchsten Stufe der Siegertreppe abwechseln.
Die Weltmeisterschaft geht mit Eugene Laverty weiter, der 9 Gesamtsiege einfährt und sich so auf dem zweiten Platz in der Fahrerwertung positioniert. Sylvain Guintoli hingegen befindet sich für die meiste Zeit der Saison an der Spitze der Wertung, muss dann jedoch in den letzten Rennen aufgeben, nachdem er sich bei einem Unfall die rechte Schulter verletzt hat, was seine Leistungen im Saisonfinale beeinträchtigt. Er schließt trotzdem auf dem dritten Platz ab.
Auch dank der Leistungen der anderen RSV4 auf der Rennstrecke, insbesondere der von Davide Giugliano des Teams Althea dominiert Aprilia die Konstrukteurswertung ab dem ersten Rennen und erkämpft ihren dritten Markentitel in den letzten vier Jahren mit 550 Punkten gegenüber den 501 von Kawasaki, 443 von BMW, 243 von Suzuki, 236 von Honda und 185 von Ducati.
2014
Die Superbike-WM 2014 endet mit einem Triumph für Aprilia, die sowohl die Fahrerwertung mit dem Franzosen Sylvain Guintoli, als auch die Konstrukteurswertung dank der Aprilia RSV4 gewinnt.
Dia Saison SBK 2014 war besonders spektakulär und zeichnete sich durch eine unglaubliche Aufholjagd von Guintoli und Aprilia hinter dem Fahrer von Kawasaki Tom Sykes aus, der für mehr als die Hälfte der WM in seiner Führung unantastbar schien. Aber mit einer Reihe von beeindruckenden Siegen überholten die Fahrer von Aprilia, Sylvain Guintoli und Marco Melandri, zuerst die Kawasaki in der Konstrukteurswertung, und beim letzten entscheidenden Event in Katar gelangte man mit dem Franzosen auf nur 12 Punkte Abstand von der Spitze. Auf der Rennstrecke von Losail schloss Guintoli eine Aufholjagd ab, die in die Geschichte der Superbike eingegangen ist, und mit zwei unglaublichen und eindeutigen Siegen in zwei Nachtrennen auf der Wüstenrennstrecke überholte er Tom Sykes und wurde zum ersten Mal in seiner Karriere Weltmeister.
Aprilia verdoppelte den Sieg durch den dritten Konstrukteursweltmeistertitel in Folge. So wurde die eindeutige Überlegenheit der RSV4 bestätigt, dem italienischen Motorrad, das seit seinen Anfängen in der SBK-WM (2009) die wichtigsten weltweiten Konkurrenten Schachmatt gesetzt und gut 7 Weltmeistertitel gewonnen hat (drei Fahrer- und vier Konstrukteurstitel). Der Doppelsieg (Fahrer- und Konstrukteurswertung) ist der dritte für die Aprilia RSV4 nach denen in den Jahren 2010 und 2012 mit Max Biaggi. Nach dem amerikanischen Rennen in Laguna Seca betrug der Vorteil von Sykes (Kawasaki) auf Guintoli 44 Punkte – ein riesiger Abstand mit nur noch drei auszutragenden Runden. Von da an begann die Aufholjagd. Die RSV4 und ihre Fahrer erwiesen sich als unbesiegbar. In Jerez und in Magny-Cours dominierte Aprilia die Rennen und gewann drei Mal mit Melandri (mit Guintoli immer auf dem zweiten Platz) und einmal mit Guintoli (und Melandri auf dem zweiten Platz). Wichtige Punkte, die es Aprilia gestatteten, Kawasaki in der Konstrukteurswertung einzuholen und zu überrunden, und Giuntoli, zum Rennen in Katar mit nur 12 Punkten Rückstand von Sykes zu gelangen.
2015
Die Saison 2015 ist durch die Rückkehr von Aprilia in die MotoGP-Klasse gekennzeichnet, ein Jahr früher, als zunächst angekündigt worden war. Die von der Gruppe Piaggio festgelegte Strategie für die Marke Aprilia in der Königsklasse zielt auf die Förderung eines schnellen Wachstums der Wettbewerbsfähigkeit ab. Dazu werden alle technischen und organisatorischen Ressourcen der Strukturen von Aprilia Racing auf die Entwicklung von Prototypen für die Königsklasse konzentriert. Deshalb trifft Aprilia Racing eine Vereinbarung mit Gresini Racing für die Rennen. Nach einer “Renntestsaison” sind die Fahrer Álvaro Bautista (Spanien) und Stefan Bradl (Deutschland) in der Lage, die Aprilia RS-GP dauerhaft Punkte erringen zu lassen. Ein paar Mal sind sie auch unter den Top Ten.
Das sind ermutigende Ergebnisse, besonders, wenn man berücksichtigt, dass das erste MotoGP-Motorrad von Aprilia im modernen Zeitalter eigentlich ein Testmotorrad ist, das größtenteils von der RSV, der Anführerin der WSBK, abgeleitet wurde und dazu diente, Kenntnisse und Kompetenzen für die Entwicklung des neuen Protoypen zu gewinnen, der dann 2016 ins Rennen gehen sollte.
Parallel zur Arbeit im MotoGP bestätigt sich die RSV4 auch als siegreiches Motorrad in der Superbike-WM. Dort wird es von den Fahrern Leon Haslam (UK) und dem spanischen Debütanten Jordi Torres gefahren. Die venezianische V4 gewinnt 3 Rennen und erreicht 10 Podiumsplätze, was ihre Wettbewerbsfähigkeit bestätigt. Ein weiterer außerordentlicher Podiumsplatz (der elfte im Jahr 2015) kommt von Max Biaggi, der mit 44 Jahren und drei Jahre nach seinem Rückzug aus dem Rennsport, bei seinem zweiten Einsatz als Wild Card nach dem in Misano, einen hervorragenden dritten Platz auf der Rennstrecke von Sepang in Malesien erringen kann. 2015 steigt Aprilia mit dem italienischen Fahrer Lorenzo Savadori in den Superstock 1000 FIM Cup ein, wo sich die extreme Wettbewerbsfähigkeit der RSV4 RF auch in der der Serienproduktion am ähnlichsten Version bestätigt.
Das letzte Rennen des Superstock 1000 FIM Cup schenkt Savadori einen verdienten Meisterschaftstitel, der nach 4 ersten Plätzen und drei Podiumsplätzen bei acht Rennen kommt. Aprilia dominiert auch die Marken und gewinnt ihren Konstrukteurstitel mit 176 Punkten: 34 Punkte Vorsprung auf BMW, 39 auf Ducati, 64 auf Yamaha und 118 auf Kawasaki.
2016
In der WM-Saison erfolgt das Renndebüt der Aprilia RS-GP, der ersten MotoGP-Maschine, die zur Gänze von der italienischen Rennabteilung entwickelt und gebaut wurde – angefangen beim exklusiven „schmalen“ V4-Motor, mittlerweile Markenzeichen von Aprilia. Die Fixstarter Álvaro Bautista und Stefan Bradl zeigen mit insgesamt 26 Platzierungen in den Punkterängen bei den 18 Rennen im MotoGP-Kalender einen stetigen Aufwärtstrend. Ergebnisse, die Aprilia auf den siebten Platz der an der WM teilnehmenden Teams bringen.
In der Superbike-WM werden die RSV4 von einem externen Team (Alex De Angelis und Lorenzo Salvadori bei seinem Debüt in der WSBK) gefahren. Die RSV4 stellt so ihren Wert auch bei den Meisterschaften der Serienderivate unter Beweis. Bei der MotoAmerica kommen Claudio Corti und das HSBK-Team (in der Superstock 1000) sogar noch vor den stärkeren Superbikes mehrfach auf das Podest. Beim Superstock 1000 FIM Cup landet Kevin Calia mit sieben Platzierungen in den Punkterängen (mit zwei Podestplätzen) in acht Rennen letztendlich auf dem dritten Platz.